Was können Sie uns von dem Neuaufbau des Skisprungsteams seit 2008, dem Beginn Ihrer Arbeit in Deutschland, berichten?
In den ersten zwei Jahren, also 2008 und 2009, vor den Olympischen Spielen in Vancouver, konnten wir mit einem jüngeren und mit drei älteren Sportlern noch eine Silbermedaille mit einer tollen Leistung erringen. Die folgenden drei bis vier Jahre nutzten wir, um das Team neu aufzubauen. Unser Ziel war es, jüngere Sportler perspektivisch auf die Olympischen Spiele in Sotschi 2014 vorzubereiten. Tatsächlich haben sich in der vergangenen Saison jüngere Athleten gegen die arrivierten, älteren Springer durchgesetzt und sich für die Spiele qualifiziert.
Welche Schwierigkeit gibt es bei einem solchen Neuaufbau?
Im Sport kann man nicht einfach mal drei Jahre zusperren und sagen: „Jetzt bauen wir eine neue Mannschaft auf und dann kommen wir wieder“. Stattdessen mussten wir zweigleisig fahren: Auf der einen Seite Jahr für Jahr international konkurrenzfähige Spitzenleistungen erbringen und auf der anderen Seite mit den jungen Sportlern inhaltliche Dinge erarbeiten, neue Wege einschlagen. In diesen Phasen gilt es, den schwierigen Spagat zwischen inhaltlicher Arbeit und dem Zeitfaktor – den man eigentlich ausklammern müsste – zu meistern.