Im Spitzensport geht es um Leistung, um Siege, Gewinner und Geld. Erfolge oder Titel werden anerkannt und finanziell belohnt. Leistungssportler stehen unter permanentem Druck, ihre Leistung im Training zu verbessern und Wettkampf zu bringen.

Im Profisport, besonders im Tennis kämpfen Spieler quasi täglich um ihren Arbeitsplatz. Niederlagen und Schwächen sind nicht erwünscht. Mißerfolge können sportliche, aber auch persönliche Krisen einleiten.
Unfit, überfordert oder krank ??
Fraglich ist, welche Wirkung Leistungsdruck auf die Person hat. Solange sich der Mensch wohlfühlt und leistungsfähig ist, kann er Druck bewältigen.

Leistungssportler gehören zu den Grenzgängern. Beim Verschieben der Grenzen können sie in Überbelastungen, Überforderungen oder Übertraining geraten. D.h. falls ein Hochleister unter den sportlichen Anforderungen leidet, ist Handeln angesagt !!
Depression im Leistungssport
Ausgehend von der Prävalenz* können Depressionen auch Sportler, bzw. Leistungssportler betreffen. Unterschiedliche Faktoren können die Krankheit befeuern. Dazu gehören auch Leistungsdruck oder Krisen, die individuell als zu belastend empfunden werden.
Depression – die Krankheit

Neben exogenen gehören auch endogene Faktoren zu den Kriterien der Depression, einer Form der Affektiven Störungen. Der ICD-10, der medizinische Katalog für Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation, beschreibt die unterschiedlichen Veränderungen der Stimmung.
ICD-10 – Affektive Störungen – Depressionen
* In Deutschland leiden geschätzte 5,3 Mio Menschen (5,3 % = Prävalenz) an Depressionen. Die Mehrheit von 10.800 Suiziden (2015) erfolgt vor dem Hintergrund einer unzureichend behandelten Depression.
Interview zu Robert Enke †
Embed from Getty Images„Schwächen sind nicht erwünscht“
SPOX: Hätte sich Robert Enke öffentlich zu seiner Krankheit bekennen sollen?
Pfaff: „Diese Frage ist für mich als Außenstehende nur schwer zu beurteilen. Ein öffentliches Bekenntnis bedeutet ja auch, eine Schwäche einzugestehen. In unserer Leistungsgesellschaft geht es um Stärke und in seinem Fall um die Nummer eins in Deutschland. Da macht es sich nicht gut, Schwächen preiszugeben.“ >>
Robert Enke hatte Depressionen, war psychisch krank und in psychiatrischer Behandlung. Sein Suizid rüttelte den deutschen Fußball, den DFB und die Sportgemeinde wach. Verschiedene Initiativen widmen sich seither psychischen Erkrankungen im Leistungssport.

Nach dem Verlust ihres Partners engagiert sich Teresa Enke in der Robert-Enke-Stiftung und kämpft für die Aufklärung, Erforschung und Behandlung von Depressionen.