Golf – raus in die Natur…

Interview zu Golf, Natur und Gesundheit

Raus ins Grüne – in Zeiten des Lockdowns zieht es die Menschen in die Natur. Golf ist ein Sport, der in der Natur entstanden ist und – sieht man mal von Driving Ranges in Innenstädten oder Kurzplätzen in Stadtzentren ab – im Grünen gespielt wird.

Welchen Einfluss hat der Eintritt in die Natur auf den Golfer?

Generell hat der Mensch fünf Sinne, mit denen er die Umwelt wahrnimmt. Mit diesen Sinnen erlebt er und verarbeitet das, was auf ihn einwirkt. Der Eintritt in die Natur ist insgesamt auf jeden Fall beruhigend, weil viel weniger Reize auf den Menschen eintreffen. Auf dem Golfplatz stößt man auf Geräusche der Natur, auf Pflanzen, die wachsen. Alle Prozesse laufen in einer natürlichen Geschwindigkeit ab.

Kann man Golf gegen extremen Stress oder Burnout einsetzen?

Ja, das kann man. Wobei man immer berücksichtigen muss, mit welcher Persönlichkeit man zu tun hat. Wie fasst eine Person etwas auf, was nimmt sie mit und wie fühlt sie? Nehmen wir zum Beispiel jemanden, der weitgehend in der Stadt lebt und dort arbeitet. Kommt er in eine natürliche Umgebung wie den Golfplatz, wirkt das auf ihn wie Nichts.

Auf dem Golfplatz herrscht mehr Ruhe.


Wie lässt sich hier der Erfolg feststellen?

Der Mensch wird im Grünen automatisch geerdet. Wenn ein Golfer merkt, dass ihm die Bewegung in der Natur gut tut, dann macht er das auch öfter, weil er im Unterbewußtsein den positiven Effekt spürt.

Auf der einen Seite sprechen wir hier von der Ruhe der Natur – anderseits ist Golf als Sport aber auch immer mit Faktoren wie Leistung oder auch Erfolgs- Stress verbunden. Wie passt das zusammen?

Man muss unterscheiden, zwischen einem Golfer, der ein bestimmtes Ergebnis anvisiert oder generell auf einem hohen Niveau spielt und einem Golfer, der einfach nur Spaß und Erholung sucht. Wer Leistung bringen will, konzentriert sich zuerst einmal darauf. Für den ist der Baum im Weg, eben ein Hindernis. In diesem Fall ist die Natur ein Setting, innerhalb dessen man die sportliche Leistung abruft und ein Ziel verfolgt. Dann fällt auf die Natur weniger Aufmerksamkeit.

GC Falkenstein, Hamburg

Wie kann man eine bessere Wahrnehmung der natürlichen Umgebung schulen?

Manchen Menschen ist das Gefühl für Natur inzwischen völlig abhanden gekommen. Solche Klienten weise ich auf dem Golfplatz auf bestimmte Sachen direkt hin: Geräusche von Tieren, die Bewegung des Bodens. Ich stelle dann immer wieder fest, dass Golfer, die ansonsten vielleicht nur an den Score denken, in Wartezeiten zunehmend ein Bewusstsein für Vorgänge in der Natur entwickeln.

Lenkt Natur nicht von der Konzentration auf den Sport ab, oder beeinflusst sie das Ergebnis sogar negativ?

Sie kann durchaus positive Konsequenzen haben, wenn man die Aufmerksamkeit gezielt lenkt. Die Registrierung der natürlichen Umgebung kann z.B. ein entspannendes Element während des Sports sein. Auch Spitzensportler suchen solche Methoden immer wieder, wobei sich jeder Sportler hier individuell sein passendes Programm schneidert. Es gibt Profis, die zwischen den Schlägen oder bei Wartezeiten mit ihrem Caddy reden, andere suchen eine andere mentale Entspannung – vielleicht, in der Natur ihrer Umgebung.

Quelle: Golf Sustainable

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