Psychologie: Der Mensch als Mittelpunkt der Strukturen – Teil 1

Im deutschen Sport und im deutschen Bildungssystem wird schon seit einiger Zeit nicht nur über mangelnde Erfolge der Sportler, sondern auch über verminderte Leistungen der Schüler geklagt. Beispielhaft seien hier die PISA-Studien oder die Medaillenausbeute der Deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen genannt.

Strukturen – Systeme– Programme
Dagegen soll etwas unternommen werden. Der Deutsche Sport will als Gegenmaßnahme in Zukunft nicht mehr „nach dem Gießkannensystem“ fördern, sondern zielt auf ein „Top-Team“ und eine intensivere Förderung ab. Ein zukunftsträchtiges Förderkonzept 2012 und Stützpunktkonzepte sollen für die Athleten installiert werden.
Auf Seiten des Schul- und Bildungssystems setzt der Staat ebenfalls mittlerweile strukturelle Veränderungen um, die unter anderem eine Eliteförderung beinhalten.
Diese Themen, beziehungsweise Probleme, betreffen auch den Tennissport. Auch hier finden Umstrukturierungen statt. Durch neue, andere oder bessere Programme versucht man, wieder Anschluss an die Weltelite zu erreichen. Jedoch findet man in Europa auch weiterreichende Maßnahmen: Neben Strukturen werden Inhalte und die Pädagogik verbessert.

Beispiel Schweden
Bezogen auf das Schulsystem – und den Leistungssport – gilt vielen Schweden als beispielhaft. Dort hat man sich von den starren Klassenstrukturen losgesagt und richtet die Zusammenarbeit nach den Fähigkeiten des Schülers und den möglichen Leistungen aus.
Während unterschiedliche Altersklassen in einem gemeinsamen Rahmen lernen, dienen die Lehrer als Helfer oder gar Freunde, die ihre Schüler unterstützen. Die Benotung der Leistungen spielt in dieser freundschaftlichen Lernatmosphäre nur eine sekundäre Rolle.


Motivation zu Leistung
Die nachlassende Motivation der Jugendlichen im Leistungssport wird häufig durch vielfältige Freizeitangebote und die neuen Medien begründet. Auch wenn in einigen Bereichen der Nachwuchs und die Leistungen stark abgenommen haben, so gibt es doch viele herausragende Athleten. Sie leben und lieben ihren Sport und empfinden ihn als „das Wichtigste auf der Welt“. Daher gilt es, diese Einstellung und Motivation für den Leistungssport zu transportieren und den Menschen dafür zu begeistern.

Tennissport – 3/2007