Profisport: Tennis als Geschäft

Tennisprofis leben praktisch acht bis zehn Monate im Jahr aus dem Koffer. Heute hier, morgen dort, mit großen Zeitsprüngen, sich an neue Situationen und Orte zu gewöhnen – das ist nicht immer einfach.

Meinen Turnierplan habe ich selbst organisiert. Im Vordergrund standen die Grand Slam-Turniere – Paris, Wimbledon, Flushing Meadows und Melbourne – sie sind ein Muss. Danach wählte ich Turniere, die für mich als Spielerin mit einem aggressiven Spielstil vorteilhaft waren.

Nach den intensiven, anstrengenden Turnierreisen gab es dann einen „Heimaturlaub“. Diese Phasen dienten zur Regeneration und der Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten. Und dann folgte die nächste Turnierreise.

Persönliche Verantwortung – Unternehmer

Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass das Leben als Tennisprofi eine Belastung ist, sogar eine Qual. Ich habe es sehr genossen und mit meinen Kollegen auf Tour hatten wir auch viel Spaß. Deshalb akzeptieren wir oft ein etwas hektischeres Tempo.

Aber: Sehr wenige Tennisprofis werden sehr reich, hier: finanziell reich. Reich an Erlebnissen in der Tennis-Welt und Erfahrungen von Reisen um die Welt bin ich allemal geworden. Die Dinge haben auch meine Persönlichkeit geprägt.

Small planet with landmarks around the world

Vielleicht hätte ich mehr Erfolg haben und auch mehr Geld verdienen können, wenn ich einen Manager, harte Trainer und weiteres Personal gehabt hätte.

Aber ich entschied mich, mein eigener Chef zu sein: Trainings- und Wettkampf-Planungen, Reise-Organisation, Schläger bespannen, Wäsche waschen, u.v.a.m. – um diese Aufgaben habe ich mich zumeist selbst gekümmert.

Ich habe als Unternehmerin, Angestellte und Sekretärin in Personalunion gearbeitet und bewußt die volle Verantwortung übernommen.

AELTC – „The All England Lawn Tennis & Croquet Club“ in Wimbledon, England