Leistungssport: Spitzenspielerin – und was danach ?

Tennisspieler konzentrieren sich schon früh auf ihren Sport. Nach ungefähr zehn Jahren intensiver Vorbereitung kann ein Spieler auf Weltniveau als konkurrenzfähig gelten.

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Spitzenspielerinnen erscheinen in einem Durchschnittsalter von gut 16 Jahren das erste Mal auf der Weltrangliste. Bis zum Erreichen ihres besten Ranglistenplatzes vom Zeitpunkt der  ersten Regististrierung auf der Weltrangliste vergehen ungefähr 5 Jahre.

Zwischen Trainingseinheiten und Wettkampfreisen bleibt meist wenig Zeit, sich anderwertig zu beschäftigen oder gar eine Ausbildung weiterzubetreiben. Auf Dauer wird die gesamte Schulbildung durch die gehäuften Fehlzeiten in Frage gestellt: Der Schüler fühlt sich durch den Leistungssport und die Schule zu stark beansprucht.

Sich an das Leben eines Tennisprofis zu gewöhnen und seine volle Leistungsfähigkeit auszuschöpfen, kostet Zeit. Mit wachsender Erfahrung wird das Leben auf der Tour wird zur Normalität und Tennisprofis reisen als selbständige Unternehmer um die Welt.

Was danach ?

Ursprünglich freuen Tennisspieler sich auf die Zeit danach – ohne Stress, ohne Reisen und ohne Leben aus dem Koffer – aber einige Zeit nach Ende der Karriere fehlt der Kitzel, ein Match, ein Turnier zu gewinnen und Bestätigung zu erhalten.

Kein Stress, d.h. aber auch kein Leitungsanspruch von aussen, keine Anspannung, kein Auftritt vor Publikum. Gespräche drehen um alltägliche Dinge, mit denen sich ein weitgereister Sportler nicht auseinanderzusetzen hatte.

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Situationen, die man als herausragender Spieler gewohnt war, fallen flach. Ein Ex-Sportler muss sehen, wie er seine Zeit sinnvoll verwendet, was er mit seiner Energie anfängt. Er muss ein neues Betätigungsfeld, eine Beschäftigung finden, die ihn ausfüllt. >>

Tennissport – 6/1996